Editorial

Liebe Genossinnen und Genossen,

hier kommt er, der neue Newsletter von Linksjugend ['solid].Hiermit erhaltet ihr aktuelle Infos zu unseren geplanten Aktionen, Terminen und aus den Landesverbänden.

Viel Spaß beim lesen und rotfront wünscht

Euer BSPR

Dieses Mal erwartet euch:

  • Editorial
  • Ergebnisse der BSPR-Klausur in Jena
  • Neue Bundesgeschäftsführung
  • Jetzt anmelden für das Linksjugend ['solid] Sommercamp!
  • Neugründung des BAK Antimilitarismus und Frieden
  • Treffen des BAK Antifa
  • Infos aus dem BAK Klima
  • Bildungsstreik – Blick zurück und nach vorn
  • Free Gaza?!
  • Aus den Landesverbänden

  • Ergebnisse der BSPR-Klausur in Jena

    Vom 25. - 27.06.2010 fand die Klausurtagung des BundessprecherInnenrates (BSPR) der Linksjugend ['solid] in Jena statt. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Schwerpunktsetzung für das zweite Halbjahr 2010, eine Auswertung des Bildungsstreiks und die künftige Zusammenarbeit mit dem Studierendenverband Die Linke.SDS.

    Der BSPR wurde vom 3. Bundeskongress beauftragt, inhaltlich eine Schwerpunktsetzung vorzunehmen. In diesem Zusammenhang wurde beschlossen, dass sich der Verband im zweiten Halbjahr 2010 auf die anstehenden Krisenproteste konzentriert. Hierzu erhaltet ihr zeitnah weitere Infomationen.

    An dieser Stelle noch einmal der Hinweis: Die Protokolle des BSPR werden jeweils zeitnah im Mitgliederbereich auf der Homepage veröffentlicht.

    Die nächsten Sitzungstermine des BSPR:

    • 14. - 15. oder 21. - 22. August Göttingen

    • 18. - 19. September NRW

    • 23. - 24. Oktober

    • 27. - 28. November

       

    Neue Bundesgeschäftsführung

    Wir freuen uns Euch mitteilen zu können, dass die Stelle des Bundesgeschäftsführers neu vergeben wurde. Bundesgeschäftsführer ist nun Kaspar Scholemann.  Kaspar ist 29 Jahre alt und hat sich u.a. im antifaschistischen Bereich, in der globalisierungskritischen Bewegung und in der Basisgruppe Linksjugend ['solid] Roter Wedding engagiert.

    Erreichen könnt ihr ihn per Mail unter info@linksjugend-solid.de oder zu den Geschäftszeiten der Bundesgeschäftsstelle per Telefon unter 030 - 24009131.

     

    Jetzt anmelden für das Linksjugend ['solid] Sommercamp!

    Vom 24.07. bis zum 04.08.2009 findet in Porstendorf bei Jena das Sommercamp der Linksjugend ['solid] statt. Eine Woche frei von Notenstress und Lohnarbeit - zum Diskutieren, Feiern und Schwimmen im Badesee direkt nebenan. Das Camp versteht sich als selbst verwalteter Raum zum Austausch und steht allen linken Jugendlichen (bis 35 Jahre) offen.

    Für die Planung wäre es hilfreich, wenn ihr euch auf unserer Website für das SoCa anmeldet. Als Dankeschön bekommt ihr dann den Camp-Reader per Mail, sobald er fertig ist. Einzelheiten zum Programm findet ihr demnächst auf unserer Homepage.

    Wenn ihr Ideen habt oder in der Vorbereitungsgruppe mitarbeiten möchtet, meldet euch einfach unter info@linksjugend-solid.de. Zur Vorbereitung des SoCa haben wir mehrere Arbeitsgruppen gegründet, die ihr gerne mit eurem Wissen und eurem Engagement unterstützen könnt. Die Themen der AGs:

    • AG Infrastruktur/Logistik/Aufbau 
    • AG Politisches Bildungsprogramm/Workshops/Seminar 
    • AG Kulturelle Veranstaltungen/Ausgestaltung/Stil und Ambiente
    • AG Campheft, Informationsstrukturen und Info-Point
    • AG Politischer Aktivismus vor Ort 

     

    Neugründung des BAK Antimilitarismus und Frieden

    Ein Treffen des BAK Antimilitarismus und Frieden (AuF) wird vom 9. - 11. Juli in Darmstadt stattfinden. Der BAK AuF ist ein gemeinsamer Arbeitskreis von Linksjugend [solid] und Die Linke.SDS. In den vergangenen Jahren hat sich der BAK AuF an der Kampagne „Bundeswehr raus aus Afghanistan“ der Friedensbewegung und an den Aktionen gegen den NATO-Gipfel in Strasbourg beteiligt.

    Genauso wie Bundeswehr, Militaristen und Co. zusammenarbeiten, um Krieg und Militarismus gesellschaftlich wieder salonfähig zu machen, sollten wir als sozialistische Jugend- und Studierendenverbände diese Bestrebungen entschlossen entgegentreten!

    Nach längerer Inaktivität wollen Aktive von SDS und Linksjugend ['solid] die antimilitaristische Arbeit wieder stärker in die Verbände hineintragen. Fahrtkosten für Mitglieder von Linksjugend ['solid] werden erstattet. Weitere Infos zum Treffen bekommt ihr hier!

     

    Treffen des BAK Antifa

    Einige GenossInnen wollen den Bundesarbeitskreis Antifaschismus wiederbeleben und laden daher zu einem Gründungstreffen vom 17. – 18.07.2010 ins ver.di Bildungszentrum „Das Bunte Haus“ in Bielefeld ein.

    Dresden war ein gutes Beispiel dafür, wie wir als Jugendverband in die Partei hineinwirken und als eine Art Schnittstelle zwischen radikaler Linken und Partei wirken können. Der BAK hat daher einen Vertreter der Interventionistischen Linken (IL) sowie einen Vertreter des Koordinierungskreises Antifaschistischer Gruppen aus Düsseldorf & Neuss (Antifa KOK) eingeladen, um ganz bewusst auch ihre Ideen, Bedenken und Anregungen aufzunehmen und diese in unsere Planungen einzubeziehen.

    Auf dem Treffen soll besprochen werden, welche Themen auf die Agenda gesetzt werden sollen und welche konkreten Schritte anstehen. Fahrtkosten werden erstattet. Hier gehts zur Einladung!

     

    Den Castor stoppen!

    Das nächste größere Projekt des BAK Klima wird die Mobilisierung des Verbandes ins Wendland zur Verhinderung des für den November geplanten Castortransportes sein. Schon jetzt könnt ihr den BAK unter ak-klima@solid-web.de anschreiben, wenn ihr mehr Infos wollt, eine_n Referent_in zu diesem Thema für eine Veranstaltung braucht oder auch bei der Vorbereitung und Mobilisierung mit machen wollt.

    Bildungsstreik – Blick zurück und nach vorn

    Der nachfolgende Text war Diskussionsgrundlage des BSPR zur Auswertung des Bildungsstreiks und wurde auf der Klausurtagung am 25. - 27.06.2010 in der vorliegenden Form beschlossen.

    Auswertung des Bildungsstreiksommers 2010

    Seit einiger Zeit war absehbar, dass die Mobilisierung zum Bildungsstreiksommer 2010 bei weitem nicht so gut läuft wie ein Jahr zuvor, im Juni 2009. Bereits die Herbstproteste waren vor allem Proteste der Studierenden und zündeten nur dank der Besetzungswelle in Österreich derart erfolgreich. Die schlechte Mobilisierung 2010 hatte folgende Gründe:

    • zerstrittenes bundesweites Bündnis
    • daher weder gemeinsame Strategie noch rechtzeitig Material zur bundesweiten Bewerbung
    • kraftraubender Bolognagipfel
    • zum Teil ausgelaugte lokale Bündnisse
    • AktivistInnen müssen auch mal für Schule und Studium arbeiten

    Angesichts dieser Ausgangssituation war die Beteiligung von über 80.000 jungen Menschen an den Demonstrationen am 09. Juni kein schlechtes Ergebnis, sondern durchaus zufriedenstellend, zumal aus vielen Ort zu hören war, dass die Stimmung bei den Demos sehr gut gewesen ist. In Freiburg wurde durch 500 TeilnehmerInnen sogar noch der Bahnhof stundenlang besetzt gehalten, teilweise gab es Bildungsstreikcamps und enrneute Besetzungen.

    Bereits im April gab es einige Aktionen in ganz NRW und eine landesweite Demo mit 3000 TeilnehmerInnen in Düsseldorf. In Hessen stand der Mai im Zeichen von Protesten, nachdem Koch mit den Hochschulrektoren eine Vereinbarung zum Sparen unterschrieben hatte. Auch nach dem 09. Juni sind weitere Proteste gefolgt: In Kiel kam es mit 14.000 DemonstrantInnen zur größten Demo seit 30 Jahren (da in Lübeck aufgrund von Einsparungen eine ganze Uni abgewickelt wird), in Sachsen beteiligten sich 10.000 Menschen an einer Demo gegen Einsparungen im Bildungsbereich.

    Insgesamt lässt sich feststellen, dass durch die Bildungsproteste eine Debatte erzwungen wurde, die vorher so nicht möglich war. Reformen im Bereich der Bildung scheinen unabdingbar, PolitikerInnen stehen unter Entscheidungsdruck. Die Spielräume, die sich dadurch für konkrete Veränderungen ergaben, konnten nicht immer genutzt werden. Zum Teil, weil die Verankerung in den entscheidenden Gremien fehlte, aber auch, weil die AktivistInnen mit den neu aufgemachten Spielräumen überrascht wurden oder überfordert waren. Für eine neue Protestwelle gilt es, sich inhaltlich besser vorzubereiten, um aus dem Druck von der Straße mehr konkrete Erfolge zu erzielen.

     

    Perspektive Herbst 2010 und langfristige Planung 2011

    Im bundesweiten Bündnis gibt es bereits Vorschläge, wie eine Aktionswoche im Herbst aussehen kann. Es gibt aber auch Stimmen, die deutlich machen, dass man sich für eine nächste Aktionsphase mehr Zeit nehmen sollte, zumal vielen die Kraft fehlt, schon wieder in die nächste Planung und Vorbereitung einzusteigen. Als Linksjugend ['solid] wollen wir ebenfalls ein wenig Ruhe einkehren lassen und schlagen vor, erst für 2011 wieder bundesweite Bildungsstreik-Demonstrationen durchzuführen, sofern es nicht vorher aus derzeit nicht vorhersehbaren Gründen dazu kommt. Das heißt nicht, dass im Herbst nichts passieren soll. Es sollte allerdings vermieden werden, dass sich Rituale entwickeln, an denen sich immer weniger Menschen beteiligen.

    a) Bundesweites Bündnis neu aufstellen, lokale Bündnisse konsolidieren

    Im bundesweiten Bündnis gibt es seit längerem Konflikte, die überwunden werden müssen, wenn der Bildungsstreik zu alter Stärke zurückfinden will. Aus unserer Sicht ist ein Bündnis nur dann stark, wenn es breit aufgestellt ist und sich darin parteinahe Gruppen ebenso einbringen können, wie Gruppen und Personen ohne Parteibezug. Wir wollen, dass im Rahmen der Forderungen des Bildungsstreiks auch grundsätzliche Kritik an der Funktion von Bildung im Kapitalismus geäußert wird, jedoch ohne Menschen von vornherein auszuschließen, die sich (noch) nicht als AntikapitalistInnen verstehen. Für das Entwickeln einer gemeinsamen Strategie ist es notwendig, sich auf eine breite Palette von Aktionsformen zu einigen, solange sie friedlich sind. In diesem Sinne wollen wir explizit zu zivilem Ungehorsam als Aktionsform aufrufen.

    Die lokalen Bündnisse haben die Chance, sich an bereits bestehenden oder neu entstehenden Krisenbündnissen zu beteiligen und so auf die Verbindung von Kapitalismus und Bildung hinzuweisen. Dem oft formulierten Ziel der stärkeren Einbindung von Auszubildenden in die Bildungsstreiks kann man so über eine engere Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften näherkommen. Doch auch an Schulen und Universitäten gilt es, nach den Erfolgen im Rahmen des Bildungsstreiks neue MitstreiterInnen für mehr als nur die Demoteilnahme zu gewinnen.

    b) Politische Bildungsangebote machen, Diskussionsräume schaffen

    Die voraussichtlich etwas ruhigere Phase, was den Bildungsstreik betrifft, nutzen wir, um die Forderungen des Bildungsstreiks neu zu diskutieren: Was hat sich seitdem verändert? Wo müssen wir Forderungen erweitern oder konkretisieren? Wir beteiligen uns an Diskussionen der lokalen und des bundesweiten Bündnisses und initiieren eigene Veranstaltungen, um diesen Fragen Raum zu geben und Antworten zu finden. Infoabende bieten auch die Gelegenheit, diejenigen, die bisher aus einem Bauchgefühl heraus die derzeitige Bildungspolitik abgelehnt haben, sich inhaltlich zu schulen und Argumente kennenzulernen, zum Beispiel gegen das mehrgliedrige Schulsystem und die Selektion in der Bildung, für kostenfreien Zugang und Lehrmittelfreiheit, für Ausbildungsplatzumlage, etc.

    c) Spontan und kreativ reagieren, ziviler Ungehorsam als Chance

    Wir werden auch weiterhin für Bildungsstreiks mobilisieren und an den Demonstrationen teilnehmen, warnen jedoch vor einer Ritualisierung der Proteste. Statt sich andauernd wiederholende Aktionswochen mit Besetzungen und Demonstrationen durchzuführen, werben wir dafür, lokal kreativ zu werden und z.B. zu Flashmobs und Aktionen des zivilen Ungehorsams aufzurufen. Der Banküberfall unter dem Motto „Geld für Bildung statt für Banken“ im Juni 2009 hat gezeigt, dass gut durchdachte Aktionen viel Ausstrahlungskraft haben können und zudem auf Sympathie in der Bevölkerung stoßen. Letzteres ist für den Erfolg einer Aktion sehr wichtig und sollte bei der Planung mitgedacht werden. Die beste Idee kann negative Auswirkungen haben, wenn man einen relevanten Teil der Bevölkerung nicht auf seiner Seite hat.

    d) Beteiligung an den Sozialprotesten gegen das Sparpaket

    Dass beim Sparpaket der Bundesregierung vorerst nicht im Bereich Bildung gespart werden soll, ist ein großer Erfolg des Bildungsstreiks. Die Angst in der Regierung vor einem erneuten Aufflammen der Proteste ist da. Sie versucht uns mit dem Verweis auf die angeblich nicht gekürzten Bildungsausgaben einzulullen. Doch das kann uns nicht zum Zurücklehnen bewegen, wenn dafür bei den Armen noch weiter gekürzt werden soll. Als Bildungsstreikende werden wir deutlich machen, dass wir uns nicht spalten lassen, dass wir Bildungs- und Sozialpolitik zusammendenken und uns an den Krisenprotesten gegen das Sparpaket beteiligen werden. Auch ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: Kürzungen in der Bildung drohen weiterhin und auch das jetzt geplante Sparpaket sowie die Schuldenbremse haben in den Ländern und Kommunen direkte Auswirkungen auf die Bildungschancen junger Menschen. Es wird Aufgabe auch der Bildungsstreik-Bündnisse sein, auf die Umverteilung von unten nach oben aufmerksam zu machen und das Gegenteil zu fordern.

    e) Bundesweiter Bildungsstreik 2011

    Geht der Bildungsstreik weiter? Die mittelfristige Konsolidierung der Strukturen kann zu einem Wiedererstarken führen, welches sich 2011 erneut in großen bundesweiten Demonstrationen entlädt. Sollte es dazu kommen, wird sich die Linksjugend ['solid] daran beteiligen und bundesweit mobilisieren. Der Bildungsstreik hat dabei viele bisher ungenutzte Potenziale, die es zu aktivieren gilt. Wir sind weit von einem gerechten Bildungssystem entfernt, in dem alle den gleichen freien Zugang haben und sich selbstbestimmt Bildung aneignen können. Dafür kämpfen wir an der Seite von anderen AktivistInnen, so lange es sinnvoll und nötig ist.

     

    Für den BSpR ergeben sich folgende Aufgaben:

    • Beteiligung an den Diskussionen im bundesweiten Bündnis zu dessen Zukunft
    • Aufruf an die Gruppen, sich in den lokalen Bündnissen zu engagieren und dort die Zusammenarbeit mit Krisenbündnissen voranzutreiben
    • Zusammenstellung eines ReferentInnenpools zu Bildungsthemen
    • Erstattung von Fahrtkosten (auf Antrag) zu den bundesweiten Bündnistreffen und für ReferentInnen, die Veranstaltungen in Basisgruppen durchführen
    • Erarbeitung von eigenen Forderungen und Diskussion alternativer (Finanzierungs-)Konzepte
    • Vernetzung und Zusammenarbeit mit bildungspolitischen Akteuren
     

    Free Gaza?!

    Am 23. Juni veranstalteten Linksjugend [’solid] und Linke.SDS eine gemeinsame Podiumsdiskussion zur Gaza-Blockade in der Humboldt-Universität zu Berlin. Als Gäste nahmen Inge Höger (MdB und Teilnehmerin der Free-Gaza-Flotille), Harri Grünberg (Deutsch-Israeli, Publizist und Politikwissenschaftler), Bettina Marx (Journalistin, Deutsche Welle & ARD-Hörfunk) sowie Almut Woller (Geschäftsführerin Linke.SDS) teil. Moderiert wurde das Podium von Norbert Müller, Mitglied im BSpR.

    In einer gut zweistündigen Diskussion, die erst durch das beginnende WM-Spiel Deutschland-Ghana beendet wurde, diskutierten Podium und die knapp 40 TeilnehmerInnen über linke, emanzipatorische Positionen zur Gaza-Blockade und für eine Lösung des Konflikts.

     

    Aus den Landesverbänden

    Berlin:

    • 20.07.2010 Protest gegen das Bundeswehrgelöbnis vor dem Reichstag

    Nordrhein-Westfalen:

    Sachsen:

    • 14.08.2010 "Fair statt prekär", Konferenz in Leipzig zu den Themen Ausbildung, Arbeit und Studium in Zusammenarbeit mit den Jusos
    • 28.08.2010 Fraktionsjugendtag, Sächsischer Landtag, 10-16 Uhr
    • Mehr Infos unter www.linksjugend-sachsen.de
     

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